Die Brustrekonstruktion mit Eigenfett nach Brustkrebs
Nach einer Brustkrebsbehaldung wünschen sich viele Frauen eine schöne und natürliche Brust. Durch den Fortschritt der Medizin muss derzeit nur noch bei jeder 5. Brustkrebspatientin die gesamte Brust entfernt werden. Daher gewinnt die Eigenfetttransplantation für etwa 80% aller Brustkrebspatientinnen zunehmend an Bedeutung. Ähnlich verhält es sich bei der ästhetischen Brustvergrößerung mit Eigenfett: Immer mehr Frauen wünschen sich eine größere Brust ohne Silikon. Die Gewinnung von Eigenfett erfolgt ähnlich wie bei einer Fettabsaugung: Fett wird mit einer Kanüle entnommen und in die operierte Brust eingebracht.
Einheilrate und Behandlungen
Bei der Eigenfetttransplantation verbleibt nicht das gesamte Fett, welches eingesetzt wurde. Die transplantierten Fettzellen müssen Anschluss an Blutgefäße bekommen, um überleben und einheilen zu können. Je besser durchblutet und je lockerer das Empfängerbett ist, umso mehr Fett kann einheilen. Nach einer Krebserkrankung und möglicher Bestrahlung bieten die Brüste ein schlechtes Empfängerbett, da hier viele Narben im Gewebe bestehen. In diesem Fall muss man zusätzlich das Narbengewebe auflockern und dann kleinere Fettportionen einzubringen. Die Einheilrate kann jedoch deutlich verbessert werden. Durch eine PRP– oder Stammzellen-Anreicherung kann die Einheilrate erhöht werden, dennoch sind meistens mehrere Transplantationen notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Anreicherung für bessere Einheilrate
Die Eigenfett-Verpflanzung ist an sich nichts Neues. Bereits seit den 1990er-Jahren wird bei Korrekturen im Gesicht, aber auch bei Brustvergrößerungen, mit Eigenfett gearbeitet. Anfangs war die Methode wenig ausgereift, da die ideale Gewinnung der Fettzellen, deren Aufbereitung und Injektionstechnik noch nicht ausreichend erforscht waren.
2001 fand die Forscherin Patricia Zuk außerdem heraus, dass sich in dem entfernten Fettgewebe wichtige Stammzellen befinden, die man bisher nur im Knochenmark vermutet hatte. Diese Stammzellen haben das einzigartige Potenzial, sich in jede beliebige Zelle umzuwandeln. Dadurch können sie problemlos aus einem Körperareal entnommen und in ein anderes transplantiert werden. Zudem entdeckten Forscher, dass sie in den Regionen, in die sie eingebracht werden, die Hautqualität verbessern und sie regelrecht verjüngen. In Narben eingesetzt, verfeinern sie diese und weichen sie auf.
Anreicherung mit Stammzellen
Gleich nach der Entdeckung ihrer wertvollen Eigenschaften begann man, im Rahmen der Eigenfett-Transplantation, die Stammzellenanreicherung anzuwenden. Dabei wird die doppelte Fettmenge entnommen, eine Hälfte für die Transplantation vorbereitet und die andere für die Stammzellenanreicherung verwendet. Die Stammzellen dieser zweiten Hälfte werden isoliert und der ersten Hälfte hinzugefügt, während das Fett verworfen wird. Man erreicht damit eine Erhöhung der Einheilrate von 10 bis 30 Prozent.
Anreicherung für bessere Einheilrate
Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der Eigenfetttransplantation stellt jedoch die Verwendung von plättchenreichem Plasma, sogenanntem PRP, dar. Man entdeckte, dass die Einheilrate von transplantiertem Fett durch die Zugabe von Blutplättchen, das sind jene Blutzellen, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind, in ähnlichem Maße erhöht werden kann wie durch die Stammzellenanreicherung. Nämlich um bis zu 30 Prozent. Ärzte sind überzeugt davon, dass sehr viele Brustkrebspatientinnen von dieser neuen Methode profitieren können.
Wie zuverlässig ist die Eigenfettmethode?
Blutplättchen sind Zellen im Blut, die für die Gerinnung verantwortlich sind. Wenn sie aktiv werden, setzen sie Wachstumsfaktoren frei. So wird die Einheilrate des transplantierten Fettes erhöht. Man braucht zumindest ein bisschen Geduld, denn wenn das aufbereitete Eigenfett einmal an der gewünschten Stelle injiziert wird, dauert es noch eine gewisse Zeit, bis der gewünschte, endgültige Erfolg zu sehen ist.
Denn das über freie Gewebetransplantation eingebrachte Fett muss erst einmal überleben und das dauert zwei Monate. Diese Phase müssen die neuen Zellen überstehen. Werden sie vom Körper abgebaut, sind weitere Sitzungen nötig. Wenn das Gewebe durch eine Bestrahlung sehr stark vernarbt ist, dann heilt nur sehr wenig Fett ein und man muss die Prozedur öfter wiederholen.
Kosten für die Brustrekonstruktion mit Eigenfett
Die Kosten einer Brustrekonstruktion nach Brustkrebs, sowie die Kosten einer Rekonstruktion mittels Eigenfett, werden selbstverständlich von der Krankenkasse übernommen. Ein Spezialist auf diesem Gebiet kann die für Sie optimale Rekonstuktionsmethode erarbeiten und so einen genauen Behandlungsplan erstellen.