Stammzellen
2001 entdeckte Patricia Zuk, dass sich im abgesaugten Fett Stammzellen befinden und nannte sie ADSC (adipose derived stem cells). Weitere Forschungen ergaben, dass diese Stammzellen eine wichtige Rolle bei der Eigenfetttransplantation spielen: Sie setzen Wachstumsfaktoren frei, die das Einsprossen von Blutgefäßen fördern und können sich selbst in Fettzellen umwandeln. Diese Fähigkeit macht sie für das Einheilen der transplantierten Fettzellen unentbehrlich, weshalb man sogleich daran ging, das Eigenfett mit Stammzellen “anzureichern”, um die Einheilrate zu verbessern.
Stammzellenanreicherung nur bei Überschuss an Fett!
Es hat sich gezeigt, dass sich die Einheilrate von trasplantiertem Fett durch Stammzellenanreicherung um etwa 20 – 25% steigern lässt, wenn man die Anzahl der Stammzellen verdoppelt. Bei der Operation wird also doppelt so viel Fett entnommen wie für die geplante Vergrößerung notwendig ist. Die Hälfte des gewonnen Fettes wird so verarbeitet, dass die in dieser Portion vorhandenen Stammzellen isoliert werden. Das übrig gebliebene Fett dieser Portion wird verworfen. Danach werden die gewonnen Stammzellen der anderen Fettportion hinzugefügt, wodurch sich die Anzahl der Stammzellen verdoppelt.
Wenn man kurz nachrechnet, versteht man gleich, dass die Anreicherung nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll ist: Man benötigt ja die doppelte Fettmenge um vielleicht eine 25%ige Steigerung der Einheilrate zu erreichen.
Beispiel- Eigenfetttransplantation mit Anreicherung: zwei Brüste sollen mit je 250g = 500g Eigenfett vergrößert werden. Für die Anreicherung benötigt man nochmal so viel, also insgesamt 1000g Eigenfett. Ohne Stammzellenanreicherung beträgt die Einheilrate etwa 70%, mit der Anreicherung +25% = + 17,5%, also bestenfalls 87,5%. Somit bleibt pro Brust mit der Anreicherung 218,75g erhalten, bei einem Eigenverbrauch von 500g für jede Brust.
Beispiel- Eigenfetttransplantation ohne Anreicherung:
Wenn statt der Anreicherung die Operation nach drei Monaten einfach wiederholt (ergänzt) wird, sieht die Rechnung bei einem Verbrauch von 500g ganz anders aus.
1. OP Verbrauch 250g Einheilrate 70% – verbliebenes Volumen= 175g
2. OP Verbrauch 250g Einheilrate 70% – verbliebenes Volumen= 175g
Summe nach zwei Eingriffen ohne Anreicherung: 350g
Vergleich der Einheilrate bei Eigenverbrauch von 500g zwischen Eigenfetttransplantation mit Stammzellenanreicherung und Eigenfetttransplantation ohne Stammzellenanreicherung:
350g – 218,75g = 131,25g!
Somit zeigt sich, dass eine Wiederholung der Operation weit mehr bringt als eine Stammzellenanreicherung.
Somit zeigt sich ebenso, dass eine Stammzellenanreicherung nur dann empfohlen werden soll und darf, wenn die Patientin wirklich ausreichend Fett zur Verfügung hat um einen oder mehrere Eingriffe mit der doppelten Fettmenge durchführen zu lassen.
Bei einer zarten/ schlanken Patientin sollte eine Brustvergrößerung mit Eigenfett in mehreren Etappen mit jeweils geringen Fettmengen durchgeführt werden.
Bei einer zarten/ schlanken Patientin ist eine Brustvergrößerung mit Stammzellenanreicherung rechnerisch unvorteilhaft und daher kontraproduktiv.
Besprechen Sie diese Tatsachen mit Ihrem Arzt, bevor Sie sich einer Brustvergrößerung mit Eigenfett und Stammzellenanreicherung unterziehen.
Die Einheilrate des Eigenfetts kann auch sehr gut mit PRP (plättchenreiches Plasma) erhöht werden: Wir bieten dieses Service bereits an! Lesen Sie mehr