Häufig gestellte Fragen
1. Was ist Botox?
Botulinum Toxin – BTX ist ein natürlich vorkommendes Eiweiß, das von verschiedenen Stämmen des Bakteriums Clostridium botulinum unter Luftabschluss erzeugt und freigesetzt wird. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts beobachtete man nach dem Genuss verdorbener Wurstwaren Vergiftungen, die mit Lähmungen einhergingen. 1817 wurde erstmals darüber spekuliert, ob das noch unbekannte Gift zur Behandlung verkrampfter Muskeln eingesetzt werden könnte. Schließlich wurde 1897 entdeckt, dass die Symptome durch den Verzehr eines Eiweißes hervorgerufen wurde, dass ein bestimmtes Bakterium unter Luftabschluss produziert.
2. Wie wirkt Botox?
BTX blockiert den Botenstoff Acetylcholin (Ach). Auf diese Weise wird die Impulsübertragung vom Nerv auf den Muskel unterbunden, der sich dann nicht mehr zusammenziehen kann. Die Beseitigung von Falten im Gesicht mit Botox erfolgt daher durch die Ruhigstellung der Muskulatur, wodurch sich die darüberliegende Haut nicht mehr in Falten legen kann. Botox ist keine Füllsubstanz, mit Botox werden also keine Falten „unterspritzt“.
3. Wie lange hält die Wirkung von Botox an?
Botox wirkt innerhalb von 24h und wird vom Körper innerhalb von 3-6 Monate abgebaut und verliert seine Wirkung. Für dauerhafte Ergebnisse muss Botox daher in regelmäßigen Abständen gespritzt werden.
4. Wirkt Botox bei jedem?
Nein, 3 – 7 % der Menschheit sind auf Botox immun bzw. zeigen nur eine geringe Reaktion.
5. Wofür kann Botox eingesetzt werden?
BTX eignet sich besonders für die Behandlung der sogenannten Glabellaregion („Zornesfalten“), für den Stirnbereich („Sorgenfalten“) und die „Krähenfüße“ (Lachfalten seitlich der Augen). Erfahrene ÄrztInnen können durch kleinste Mengen BTX auch die Augenbrauen heben („chemisches Brauen-Lifting“), eine Weitung und Rundung des Auges bewirken, radiäre Fältchen an der Oberlippe abschwächen und herabhängende Mundwinkel anheben.
6. Kann Botox auch bei übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose) eingesetzt werden?
Ja, Botox wird bei Hyperhidrose im Achsel-, Hand- und Fußbereich eingesetzt. Das ist deshalb möglich, weil die Aktivität der Schweißdrüsen durch Nervenimpulse gesteuert wird und Botox die Impulsrate durch Blockade von ACh herabsetzen kann. Dies führt bei den Betroffenen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität. Im Gegensatz zu anderen (operativen) Verfahren zur Unterdrückung der Schweißproduktion gibt es bei der BTX-Therapie kein kompensatorisches Schwitzen an anderen Körperstellen.
7. Ist eine Botox-Behandlung schmerzhaft?
Die Injektionsnadel ist sehr dünn und die Prozedur ist also relativ schmerzarm.
8. Welche Komplikationen können auftreten?
Bei sachgemäßer Anwendung durch einen erfahrenen Behandler ist die Anwendung von BTX ein sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren. Trotzdem können, wie bei jeder medizinischen Behandlung, Nebenwirkungen und Komplikationen nie mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. Zu den unspezifischen Nebenwirkungen zählen Schwellungen und kleine Blutergüsse sowie winzige Krusten an den Injektionspunkten. Mitunter kann es auch zu Ausfällen der benachbarten Muskeln kommen, die jedoch immer zeitlich begrenzt ist.
9. Kann eine Botoxbehandlung in der Mittagspause durchgeführt werden?
Ja, durchaus. Eine Botox-Behandlung dauert im Schnitt zw. 5-10 Minuten. Die Einstichstellen können nach der Behandlung mit Make-Up überschminkt werden.
10. Welche Medikamente mit dem Wirkstoff Botulinum Toxin sind auf dem Markt zugelassen?
Angeboten wird Botulinumtoxin Typ A in Österreich als Medikament von vier verschiedenen Firmen: „Botox“ und „Vistabel“ der Firma Allergan, „Dysport“ der Firma Ipsen, „Xeomin“ der Firma Merz und „Neurobloc“ der Firma Elan Pharma. Alle genannten Präparate enthalten Botulinum Toxin Typ A, unterscheiden sich jedoch in ihrer Aufbereitung und Konzentration. Ähnlich wie bei „Aspirin“, dessen Markenname stellvertretend für Medikamente genannt wird, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten, wird der Markenname „Botox“ für eine Reihe von Arzneispezialitäten, die Botulinum Toxin enthalten, verwendet.