Häufig gestellte Fragen
1. Können silikongelgefüllte Implantate Brustkrebs verursachen?
Nein, diese Frage ist nunmehr endgültig geklärt. Beim 11. Weltkongress der Plastischen Chirurgen in Yokohama 1995 wurden mehrere weltweit durchgeführte Studien vorgelegt, die die Verbindung von Brustimplantaten und Brustkrebs genau untersucht hatten. In keiner Studie konnten Zusammenhänge festgestellt werden, aus diesem Grund wurden silikongelgefüllte Implantate in den USA seitens der FDA (Food and Drug Administration) wieder zugelassen.
2. Wird die Krebsvorsorgeuntersuchung durch silikongelgefüllte Implantate erschwert?
Nein, Brustimplantate sind bei jeder bildgebenden Untersuchung deutlich erkennbar und behindern die Früherkennung von Brustkrebs nicht.
3. Gibt es neben Silikongel auch andere Substanzen, mit denen Brustimplantate gefüllt wurden?
Eine Zeit lang wurde neben Silikongel und Kochsalzlösung auch Sojaöl und Stärkegel zur Füllung von Implantaten verwendet. Stärkegel erwies sich aufgrund von Volumenschwankungen als ungeeignet, bei Sojaöl kam es zu toxischen Abbauprodukten. Daher gibt es derzeit standardmäßig nur silikongelgefüllte und kochsalzlösungsgefüllte Implantate. Da sich Kochsalzlösung im Vergleich zu Silikongel deutlich unnatürlicher anfühlt, sind silikongelgefüllte Implantate als State of the Art zu betrachten.
4. Müssen silikongelgefüllte Implantate nach Ablauf mehrerer Jahre gewechselt werden?
Nein. ISO 9000, CE zertifizierte Qualitätsprodukte haben keine begrenzte Haltbarkeit und müssen daher auch nicht gewechselt werden.
5. Es gibt Implantate mit glatter und pelziger Oberfläche, welche sind besser?
Bis vor kurzer Zeit war man sich sicher, dass Implantate mit pelziger Oberfläche seltener eine Kapselfibrose provozieren als Implantate mit glatter Oberfläche. Mittlerweile gibt es aber Publikationen, wonach es keinen Unterschied gibt. Gesichert ist jedoch, dass Implantate mit pelziger Oberfläche keinesfalls schlechter abschneiden als die Glatten.
6. Gibt es Unverträglichkeiten oder Allergien?
Nein, weder noch. Die einzige Unverträglichkeitsreaktion stellt die Kapselfibrose dar, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 3-5% auftritt und genaugenommen keine Unverträglichkeitsreaktion auf Silikon darstellt.
7. Was ist eine Kapselfibrose?
Der Körper reagiert auf den „Eindringling“ Silikonimplantat mit der Bildung einer Bindegewebshülle. Sie ist im Idealfall zart und dünn und nicht spürbar. In etwa 3-5% der Fälle verdickt die Kapsel und kann auch schrumpfen, dieses Phänomen nennt man Kapselfibrose. Selten kann es dabei zu einer Verformung und Verhärtung der Brust und auch zu Schmerzen kommen.
8. Wie behandelt man eine Kapselfibrose?
Die verhärtete Kapsel wird mehrfach eingeschnitten, sodass sie sich wieder ausdehnen kann. Anschließend wird das Implantat wieder eingebracht. Rund bei der Hälfte aller Kapselfibrosen ist diese Maßnahme erfolgreich. Kommt es neuerlich zu einer Kapselfibrose, muss das Implantat endgültig entfernt werden.
9. Ab welchem Alter und bis in welches Alter kann man eine Brustvergrößerung durchführen?
Eine Brustvergrößerung sollte sinnvollerweise nicht vor dem 18. Lebensjahr durchgeführt werden. Größenwachstum und Brustwachstum sollten abgeschlossen sein. Nach oben gibt es kein Limit, wenn medizinisch und psychisch nichts dagegen spricht.
10. Können Brüste beliebig vergrößert werden?
Der limitierende Faktor ist einerseits die Breite des Brustkorbs und andererseits die Größe der vorhandenen Brust. Grundsätzlich gilt: je kleiner die vorhandene Brust bzw. je zarter der Brustkorb, umso weniger kann vergrößert werden. Implantate sollten einerseits nicht über den Rand des Brustkorbs hinausragen und andererseits Haut nicht über ihre Elastizitätsgrenze dehnen.
11. Sollen Implantate über oder unter dem Brustmuskel platziert werden?
Im Idealfall werden Implantate über dem Brustmuskel platziert, weil sie auf diese Weise mit dem Brustgewebe eine Einheit bilden und bei Körperbewegungen natürlich mitschwingen. Ebenso sind sie bei reaktionslosem Einheilen haptisch kaum auszumachen. Um ein natürliches Ergebnis zu erzielen, muss das Implantat aber allseits von einem Weichteilmantel umgeben sein. Reicht das Volumen einer kleineren Brust dafür nicht aus, muss das Implantat unter dem Brustmuskel platziert werden, um eine ausreichende Weichteilhülle sicherzustellen. Diese Platzierung hat aber den Nachteil, dass das Implantat die Körperbewegungen weniger mitmacht und bei Betasten leichter auszumachen ist.
12. Es gibt runde und tropfenförmige Implantate, welche sollen verwendet werden?
Das hängt einerseits vom Wunsch der Patientin und andererseits von der geplanten Platzierung ab. Runde Implantate betonen das Dekolleté, was durchaus gewünscht sein kann. Tropfenförmige Implante (anatomische Implantate) sind im oberen Bereich abgeflacht und betonen das Dekolleté weniger. Daher werden sie vorwiegend dann eingesetzt, wenn eine Platzierung unter dem Brustmuskel geplant ist, damit das Dekolleté nicht zu üppig imponiert, weil neben dem Implantat auch noch der Brustmuskel aufträgt. Grundsätzlich muss die Wahl des Implantates individuell erfolgen.
13. Es gibt drei mögliche Zugangswege, für welchen sollte man sich entscheiden?
Egal ob man das Implantat über die Achselregion, den Warzenhof oder die Unterbrustfalte einbringt, keiner dieser Zugänge ist schlechter oder besser als der andere, jeder hat seine Vor- und Nachteile. Je nach Lebensgewohnheiten sollte die Patientin frei wählen können, wo sie die Narbe am wenigsten stört. Bei korrekter Durchführung werden alle Narben nahezu unsichtbar. Für den Operateur ist zwar der Zugang über die Unterbrustfalte der Einfachste, er sollte aber alle Zugänge beherrschen und seinen Patientinnen auch anbieten.
14. Kann eine Brustvergrößerung auch mit Eigenfetttransplantationen durchgeführt werden?
Die Eigenfetttransplantation, insbesondere wenn sie mit Stammzellenanreicherung durchgeführt wird, steckt noch in den Kinderschuhen. Derzeit ist der zeitliche und operative Aufwand noch sehr hoch, und die erreichbare Vergrößerung ist mit etwa 250 ml limitiert. Medizinisch spricht aber nichts mehr dagegen, und wenn eine Brustvergrößerung mit Eigenfett gewünscht wird, kann dies angeboten werden.
15. Kann eine Brustvergrößerung in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt werden?
Ich rate meinen Patientinnen davon ab. Bei einer OP in örtlicher Betäubung steht der Unbill des Miterlebens der Operation einerseits und die Gefahr einer damit verbundenen stressbedingten Komplikation anderseits in keinem Verhältnis zur Kostenersparnis. Zudem ist eine Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) heutzutage nur noch ein sehr geringes medizinisches Risiko, und bei gutem postoperativen Verlauf kann das Krankenhaus u.U. auch am Operationstag verlassen werden.
16. Geht mit einer Brustvergrößerung die Stillfähigkeit verloren?
Im Allgemeinen nicht, in seltenen Fällen kann die Stillfähigkeit leicht beeinträchtigt sein.
17. Verliert man mit einer Brustvergrößerung die Sensibilität der Brustwarzen?
Im Allgemeinen nicht, in seltenen Fällen kann es zu einer zeitlich begrenzten, sehr selten kann es auch zu einer dauerhaften Verschlechterung der Sensibilität der Brustwarzen und des Warzenhofs kommen.
18. Welche Komplikationen können auftreten?
Die häufigste medizinische Komplikation ist die Nachblutung, gefolgt von Infektionen. Bei korrekter Durchführung ist beides sehr selten. Das Ergebnis betreffende Komplikationen umfassen Asymmetrien, Verrutschen der Implantate, Beschädigung der Implantate oder Rippling. Alle Komplikationen können chirurgisch beherrscht werden.
19. Ab wann ist man nach einer Brustvergrößerung wieder „einsatzfähig“?
Bei einer Platzierung der Implantate über dem Muskel bereits nach einigen Tagen, bei einer Platzierung unter dem Muskel kann es etwas länger dauern.
20. Wie sind die Langzeitergebnisse nach einer Brustvergrößerung?
In der überwiegenden Mehrzahl der Brustvergrößerungen heilt das Implantat reaktionslos ein und das Ergebnis ist natürlich. Bleiben Gewichtsschwankungen und Schwangerschaften aus, sind die Langzeitergebnisse ausgezeichnet. Je nach Implantatgröße kann es jedoch im Laufe der Zeit zu einem Absinken der Brust kommen, weil das Gewebe an Elastizität einbüßt und dem Einfluss der Schwerkraft nicht mehr entgegenwirken kann.
21. Was ist eine tubuläre Brust und wie kann Sie behandelt werden?
Es gibt die tubuläre Deformität und es gibt die Quadrantenhypolasie. In beiden Fällen ist die Vergrößerung mittels Implantaten ist zumeist nicht ausreichend, weil das spärlich vorhanden Gewebe gespalten werden muss um Platz für die Vergrößerung zu schaffen. Eigenfett ist toll, aber oft braucht man 2-5 Wiederholungen, und man muss mit Vakuum vordehnen. Das sind jedoch keine Routine Eingriffe. Um die richtige Methode zur Vergrößerung und optimierung der Brust zu finden muss immer ein Facharzt aufgesucht werden.
22. Welche Methoden gibt es statt der Brustvergrößerung mit Implantaten?
Immer mehr Frauen wünschen sich eine Brustvergrößerung welche natürlich und schonend ist. Implantate werden oft als unangenehm oder störend angesehen und können auch zu Komplikationen führen. Dazu eignet sich besonders gut die Eigenfetttransplantation, diese ist weniger belastend für den Körper und bringt die natürlichsten Ergebnisse. Nebeneffekt ist die Fettreduktion, also Absaugung an einer anderer Stelle.